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Fünf begeisterte Musikfans gründen 1984 im bayerischen Fürth eine Band und orientieren sich bei der Namensgebung an einem Albumtitel ihrer australischen Lieblingsband. Daran wäre wirklich nichts besonderes, wenn nicht in den folgenden 15 Jahren der Name Powerage zur Qualitätsgarantie für erdigen Hardrock geworden wäre.Bereits ein Jahr nach der Gründung erscheint das während einer fidelen Glühweinfete in einem kalten Keller ihrer Heimatstadt von der Band selbst produzierte Vinyl Debut Too Much For Your Brain, das dem Bandnamen entsprechend im AC/DC lastigen Fahrwasser schwimmt. Von den heimischen Fans wird es begeistert aufgenommen, und heute ist diese LP ein gesuchtes Sammlerstück, das auf Börsen zu nicht unbeträchtlichen Preisen gehandelt wird. Schon damals macht man mit einer vor Energie nur so strotzenden Live Show von sich Reden und dehnt so den Bekanntheitsgrad zunächst auf den süddeutschen Raum aus.

Nach zwei Wechseln im Line-up erscheint im Jahr 1991 das nächste Album Downn Dirty auf einem klitzekleinen Indielabel. Obwohl die Kritiker mit der Band nicht gerade zimperlich umgehen, weil die Musik aus ihrer Sicht zu wenig innovativ ist, verkauft sich dieser Longplayer aufgrund intensiver Live Aktivitäten vor allem in amerikanischen NCO Clubs einige tausend mal, der Name Powerage wird fortan bundesweit zum Synonym für knackigen Rockn Roll mit Partygarantie.

In der Folgezeit fährt man fort, Material für einen weiteren Longplayer zu komponieren und stellt nebenbei ein Coverprogramm zusammen. Bei zahlreichen Anlässen wie Bikertreffen oder auf sonstigen Feiern lassen Powerage, verstärkt durch einen neuen Gitarristen und Drummer, im wahrsten Sinne des Wortes die Sau raus. Im August 1994 produziert man im Taufkirchner Sky Studio von Bobby Altvater (u.a. Bonfire) das Album Branded Skin, auf dem die Band deutlich gereift klingt und alle diejenigen Lügen straft, die Powerage schlicht als AC/DC Plagiat bezeichnen. Die Arrangements sind wesentlich ausgefeilter und facettenreicher gestaltet, trotzdem klingt das Album unverwechselbar nach Powerage. Die grandiosen Live-Qualitäten des Quintetts zeigen sich im Vorprogramm namhafter Acts wie Saxon, Magnum, Slashs Snakepit und Rainbow, bei diesen Shows ernten Powerage reichlich Applaus und können mit ihrer mitreißenden Bühnenshow sowie einem sympathischen Auftreten zahlreiche neue Freunde hinzugewinnen.

Wer einer der zahlreichen Covershows der Band jemals beigewohnt hat wird verstehen, daß etliche Fans jahrelang immer wieder vehement nach einem Live Album verlangten. Diesem Wunsch kommt man 1996 nach, denn in diesem Jahr erscheint der wiederum in Zusammenarbeit mit Bobby Altvater produzierte Silberling Motorcycle Dreams, der allen Bikern gewidmet ist und abgesehen von zwei Eigenkompositionen nur aus Coversongs besteht.

Drei Jahre später melden sich Powerage mit Business Toys besser denn je zurück. Ohne die eigenen markanten Trademarks zu verleugnen hat man den auf Branded Skin eingeschlagenen Weg weiter verfolgt und das Wörtchen Abwechslung in den Kompositionen groß geschrieben. Powerage lassen sich durchaus mit jenem berühmten Whiskey aus Tennessee, den die Band übrigens selbst sehr schätzt, vergleichen, denn trotz ihrer musikalischen Reife haben sie nichts von ihrem typischen Aroma verloren und zelebrieren satten Riffrock, der mit eingängigen Melodien deftig abgewürzt ist und oftmals Hymnencharakter aufweist. Dies ist sicher auch ein Verdienst des neuen Sixstringers Simon Simon, der den aus privaten Gründen ausgestiegenen Mike Krönert ersetzte und dessen virtuoses aber trotzdem rocknrolliges Spiel jedem einzelnen Song das nötige Feeling verleiht. Den Mix besorgte übrigens wieder Bobby Altvater, der der Produktion einen oberamtlich-knalligen Sound verpaßte und damit das Live Feeling von Powerage authentisch auf Band einfangen konnte.

Der Titel ist als ironischer Rückblick auf die letzten 15 Jahre gemeint, in denen man selbst oft mit vielen Sprücheklopfern konfrontiert wurde, die der Band nur das Geld aus der Tasche ziehen wollten. Eigentlich hätten die fünf waschechten RocknRoller die Musik schon längst an den berühmten Nagel hängen müssen, da man im großen RocknRoll Zirkus schon mehrmals wie eine Marionette an den Fallstricken dieser Branche zappelte. Auch Powerage mußten Lehrgeld bezahlen, haben ihre Lektion aber gelernt und Gott-sei-Dank nie den Kopf in den Sand gesteckt und aufgegeben; Powerage sind der lebende Beweis, daß sich eisernes Durchhaltevermögen sowie musikalische Standhaftigkeit in letzter Konsequenz doch auszahlen.
Business Toys ist eine rundum stimmige Scheibe geworden.

Business Toys wurde sowohl von der Kritik als auch von den Fans begeistert aufgenommen und ist wohl das sozusagen „ Back in Black Album“ von Powerage.

Im Zuge der Business Toys Tour, eröffnete man einige Shows auf der Thin Lizzy Reunion Tour.

Auch im Bereich Covershows, blieben die Jungs nicht untätig und bauten ihr Classic Rock Progamm; „ From AC/DC to ZZ Top, everything you need.” Weiter aus und probten neue Stücke ein. Immer wieder wurde man bei Konzerten angesprochen wann es denn auch diese Stücke auf CD zu hören gibt.

Schließlich entschloß man sich dazu einige der Shows 2001/2002 mitzuschneiden um einfach mal zu sehen, wie es denn so klingt. Nach den ersten Hörproben war klar, ja wir machen eine weitere Live CD mit Coverversionen.

Diese Mitschnitte wurden 2002 unter dem Namen „ Roadfever Live“ veröffentlicht, was die Atmosphäre dieses Albums auch sehr gut wiederspiegelt. Man merkt den Aufnahmen einfach den Spaß und das sprichwörtliche Fieber an, welches die Band auch nach 18 Jahren auf der Bühne immer noch antreibt.

2011, fast 10 Jahre später also, bilden die Stücke aus den beiden Alben Motocycle Dreams und Roadfever Liver, noch immer das Grundgerüst der Covershows der Jungs, obwohl man immer wieder neue Stücke einprobt, sind es doch diese Klassiker die von den Fans gefordert und begeistert abgefeiert werden.

Fragt man die Jungs was die Zukunft so bringt, ist der einhellige Tenor, „Wir müssen uns nichts mehr beweisen, wir wollen einfach Spaß haben, noch viele geile Konzerte spielen und eine tolle Zeit mit unseren Fans und Freunden verbringen.“

Und diese Einstellung sieht man den Jungs auch bei jeder Show an und zeichnet diese Band auch aus. Sympatische Jungs die nie ihre Wurzeln verleugnen und wissen was sie ihren zahlreichen Fans schuldig sind. Spaß auf hohem Niveau und eine schweißtreibende Rockshow.

Na dann kann man sich auf die nächsten Jahre ja nur freuen.

See you on the Road

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